Viele stolze Großeltern wollen ihren kleinen Enkeln etwas Gutes tun und ihnen etwas schenken. Oft hat man dabei etwas ganz Bestimmtes im Sinn. Aber wie macht man das am besten und richtig? Dabei sollte man jedenfalls verschiedene rechtliche, erbrechtliche und steuerliche Aspekte beachten. Die Vermögensübertragung an Enkel möchte ich daher in diesem Artikel aus verschiedenen Perspektiven etwas näher beleuchten.

Zur Klarstellung: In diesem Artikel spreche ich immer nur von Großeltern, Eltern und Enkeln. Enkel werden daher zum Beispiel nicht Kinder (der Eltern) genannt, um Verwirrung zu vermeiden.

1 Intention für ein Geschenk an Enkel

Unsere Geschenke sind meistens nicht selbstlos. Wir Menschen erfreuen uns nämlich an der Freude eines Beschenkten fast genauso, wie wenn wir etwas geschenkt bekommen. Das haben schon vor 3.000 Jahren die Philosophen der Antike und die Buddha verstanden. Heutzutage lässt sich der Zusammenhang zwischen Glück und dem Schenken empirische nachweisen (Dunn, Aknin and Norton, 2008) und auch zum Beispiel neurologisch erklären. Wenn wir großzügige Entscheidungen treffen, belohnt uns unser Gehirn (Park et al., 2017).

Oft erwarten wird aber auch eine gewisse Gegenleistung, die aber nicht materiell sein muss. Der Anstand gebietet zumindest ein „Dankeschön“. Häufig werden aber auch Respekt und Anerkennung erwartet oder es wird gar ein Anspruch auf Autorität gestellt. Geldgeschenke sollen auch häufig für einen bestimmten Zweck verwendet werden. Aber auch der Erhalt des Familienvermögens und damit der Fortbestand des Lebenswerks ist ein häufiges Motiv.

Enttäuschung und Unglück der schenkenden Großeltern können wir am besten vermeiden, wenn wir uns von diesen Ansprüchen lösen (Aich, 2013). Diese alte Weisheit wird aber häufig nicht ernst genommen und wenn sie ernst genommen wird, ist es eine anspruchsvolle Übung. Die Erwartungen von Anfang an klar zu kommunizieren und idealerweise auch schriftlich festzuhalten kann Missverständnis und ärger vorbeugen. Dazu müssen die Großeltern sich aber zunächst einmal selbst darüber im Klaren werden.

2 Möglichkeiten der Vermögensübertragung

Grundsätzlich gibt es zwei Vermögen zu übertragen: Durch die Schenkung zu Lebzeiten oder eine Erbschaft im Todesfall. Auf die besonderen Übertragungen beispielsweise mithilfe einer Stiftung, eines Trusts oder eines Treuhänders möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen. Auch die erbrechtlichen Aspekte, insbesondere Pflichtteilsergänzungsansprüche möchten ich in diesem Artikel außenvor lassen.

2.1 Übertragung durch Erbschaft an Enkel

Solange die Eltern noch leben, sind diese gesetzliche Erben der Großeltern. Die Enkel erben nicht direkt, nur wenn die Eltern bereits verstorben sein sollten. Letzteres ist allerdings eher selten der Fall. Die Enkel erben in der Regel also nur, wenn die Großeltern in einem Testament diese als Erben bestimmen und ihnen einen Teil des Vermögens vermacht haben.

Unser Gehirn belohnt uns schon, wenn wir bloß unser ernsthaftes Kommitment abgeben (Park et al., 2017). Das ist der Fall, wenn wir ein Testament schreiben und darin den Enkel als Begünstigten festlegen. Allerdings können Großeltern mehr von einer Schenkung profitieren, als wenn sie nur ein Testament schreiben und darin den Enkel begünstigen. Dann wird nicht nur ein Kommitment abgegeben, sondern es können auch die Früchte dessen betrachtet werden. Es ist sicherlich viel schöner den Enkel nach der Schenkung auch mit dem neuen Fahrrad fahren zu sehen.

2.2 Übertragung durch Schenkung an Enkel

Die naheliegendste Alternative zur Erbschaft ist eine Schenkung. Auch eine Schenkung ist ein Vertrag. Eine Schenkung ist gem. § 516 BGB jede Zuwendung, durch die jemand aus seinem Vermögen einen anderen bereichert, wenn beide Teile darüber einig sind, dass die Zuwendung unentgeltlich erfolgt. Sie kann also nicht einseitig erfolgen. Es müssen sich immer beide Seiten einig sein. Schon deshalb kann es sinnvoll sein, die Schenkung in einem Schenkungsvertrag schriftlich zu dokumentieren. Das betrifft die einmalige Geldüberweisung in Höhe von 50 € genauso wie die Übertragung des Wertpapierdepots in Millionenhöhe.

Schenkungen an Minderjährige können problematisch sein, wenn der Vertag ein genehmigungspflichtiges Rechtsgeschäft gem. § 1821 oder 1822 BGB enthält und nicht lediglich rechtlich vorteilhaft ist. Das kann immer dann der Fall sein, wenn mit der Schenkung bestimmte Pflichten einhergehen. Zum Beispiel müsste der Enkeln nach der Übertragung einer Immobilie auch Grundsteuer zahlen. Daher ist hier die Genehmigung des Familiengerichts notwendig.

Da Minderjährige keine Verträge schließen können, werden Sie dabei von Ihren Eltern vertreten. Wenn die Eltern das gemeinsame Sorgerecht haben, können sie die Enkel nur gemeinschaftlich vertreten. Es reicht also nicht, wenn nur einer der beiden Eltern den Vertrag unterschreibt. Dabei ist auch zu beachten, dass keiner der beiden Eltern in dem Vertrag selbst involviert ist, da die Eltern den Enkel sonst eventuell nicht wirksam vertreten können und ein sogenannter Ergänzungspfleger zu bestellen wäre.

2.3 Auflagen zur Schenkung bzw. Erbschaft

Sobald etwas den Enkel geschenkt wurde, gehört es ihm! Es gibt dann grundsätzlich keine Möglichkeit mehr darüber zu verfügen. Die Eltern bestimmen dann bis zum 18. Geburtstag, was mit dem neuen Vermögen des Enkels gemacht wird. Die Großeltern müssen bis dahin den Eltern und anschließend den Enkeln vertrauen.

Die Großeltern können allerdings auch in einem schriftlichen Schenkungsvertrag fast alles festlegen, was sie sich wünschen. Es kann insbesondere bestimmt werden, für was das Geld ausgegeben werden darf oder wie es angelegt werden soll. Es können auch verschiedene Fälle bestimmt werden, wann das Geld zurückzuzahlen oder weiterzugeben ist. Diese Auflagen können auch mit verschiedenen Methoden abgesichert werden.

Sobald diese Dinge bestimmt sind, steht der Schenkung nichts mehr im Wege und die Großeltern können sich an der Freude der Enkel beglücken. Aber auch die steuerlichen Vorteile einer vorgezogenen Vermögensübertragung können dann genutzt werden.

2.4 Rückabwicklung der Schenkung

Eine Schenkung kann nicht ohne weiteres rückabgewickelt werden. Insbesondere bei minderjährigen Enkeln kann Geld nicht einfach zurücküberwiesen werden. Gem. § 1641 BGB können die Eltern nicht in Vertretung des Kindes Schenkungen machen. Ausgenommen sind Schenkungen, durch die einer sittlichen Pflicht oder einer auf den Anstand zu nehmenden Rücksicht entsprochen wird. Das trifft nur in besonderen Fällen zu. Daher muss in der Regel ein gesetzlicher oder vertraglicher Anspruch der Großeltern gegenüber dem Enkel bestehen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich im Schenkungsvertrag einige Fälle festzulegen, wann eine Rückzahlung möglich ist.

Dabei ist auch zu beachten, dass ein Rückabwicklung der Schenkung je nach Art der Rückabwicklung wiederum Schenkungssteuer auslösen kann. Hier gilt dann der niedrigere Freibetrag der Großeltern in Höhe von nur 20.000 €. Somit kann es mitunter vorkommen, dass bei der Schenkung von den Großeltern an die Enkel keine Schenkungssteuer zu zahlen ist, wenn aber sich die Familie überlegt – aus welchem Grund auch immer – das Geld einschließlich möglicher Gewinne zurück an die Großeltern zu zahlen, kann bei der Rückzahlung Schenkungssteuer entstehen. Auch das lässt sich mit einem Schenkungsvertrag verhindern.

3 Steuerliche Bedeutung

Die Schenkung ist steuerlich fast immer besser als zu warten, bis die Großeltern den Löffel abgeben. Steuerlich lohnt sich eine Schenkung immer dann, wenn zu erwarten ist, dass die Freibeträge ausgeschöpft werden. Eine Schenkung lohnt sich aber auch, wenn die Enkel noch kein eigenes Einkommen haben und der Grundfreibetrag der Einkommensteuer der Enkel nicht ausgeschöpft wird.

3.1 Freibeträge der Erbschafts- und Schenkungssteuer

Erbschafts- und Schenkungssteuer ist die selbe Steuer. Es gelten daher auch die gleichen Freibeträge. Bei der Erbschaft kommt gegebenenfalls noch ein Versorgungsfreibetrag hinzu.

Die Freibeträge nach Ablauf von 10 Jahren wieder voll zur Verfügung. Insbesondere, wenn die Freibeträge ausgeschöpft werden könnten, kann es daher sinnvoll sein die Vermögensübertragung rechtzeitig zu planen, um unnötige Erbschaftssteuer zu vermeiden.

EmpfängerFreibetrag
Enkel, deren Eltern nicht mehr leben400.000 Euro
Enkel, deren Eltern noch leben200.000 Euro
Urenkel100.000 Euro

Für die Planung der Schenkungen ist es immer sinnvoll, diese mit Datum, Betrag und entsprechendem Nachweis zu dokumentieren. Dazu sollte am besten der Schenkungsvertrag und zumindest ein Überweisungsbeleg aufgehoben werden. Das hilft nicht nur den Großeltern, sondern auch später allen Erben.

3.2 Anzeigepflicht der Schenkung bzw. Erbschaft

Jede Schenkung muss gem. § 30 ErbStG dem Finanzamt formlos innerhalb von 3 Monaten angezeigt werden. Das betrifft sowohl den Beschenkten als auch den Schenkenden. Daher bietet es sich an, höchsten einmal im Jahr den Enkeln etwas zu schenken. Statt 100 € im Monat, sollten lieber 1.200 € im Jahr geschenkt werden.

Die Anzeigepflicht ist insbesondere auch dann zu wahren, wenn die Freibeträge noch nicht ausgeschöpft sind, das Vermögen des Schenkenden aber so groß ist, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschöpft werden könnten und dann Erbschaftssteuer anfallen könnte.

3.3 Einkommensteuerliche Überlegungen

Häufig vernachlässigt, allerdings von großer Bedeutung bei Geschenken, die nicht gleich sechsstellig sind, ist die Ersparnis der Einkommensteuer bzw. Kapitalertragssteuer. Schenkt man dem Enkel Geld, dann muss es nicht immer sofort ausgegeben werden. Bis zum Studium dauert es meist noch und das Geld sollte bis dahin angelegt werden.

Grundsätzlich werden die Zinsen und Gewinne mit 25 % Kapitalertragssteuer besteuert. Hinzu kommen derzeit noch der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer. Allerdings kann man die Kapitalerträge vom Finanzamt stattdessen auch mit dem individuellen Einkommensteuersatz besteuern lassen. Hat der Enkel kein Einkommen, zahlt auch keine Einkommensteuer. Der Grundfreibetrag liegt 2021 bei 9.744 €. Bis zu diesem Betrag müssen auf die Gewinne keine Steuern gezahlt werden. Darüber hinaus kann noch ein Grenzsteuersatz unter 25 % genutzt werden.

4 Ausgewählte Wege der Vermögensübertragung

Möchte die Großeltern dem Enkel Geld für eine anstehende Ausgabe schenken, kann man das Geld wie üblich einfach überweisen oder in die Hand drücken. Liegt die Ausgabe erst in der Zukunft, ist es naheliegend, das Geld bis dahin renditebringend anzulegen.

Der durchschnittliche Aktienmarkt hat in den letzten drei Jahrzenten durchschnittlich 8,66 % p.a. Rendite erwirtschaftet (MSCI All Country World Index, inkl. Dividende, vor Kosten, vor Steuern, Jan. 1988 – Jul. 2021), unsere Strategie Alinea Welt 0-0-100 Index unter Nutzung diverser Risikoprämien sogar 11,74 % p.a. Rendite eingebracht (Simulation, inkl. Dividende, vor Kosten, vor Steuern, Jan. 1988 – Jul. 2021). Bei einer Anlagedauer von Geburt bis zum Studium kann das Geld gut arbeiten. Auch starke Marktschwankungen sind dann theoretisch kein Problem, wenn auch für den ein oder anderen Anleger emotional schwierig auszuhalten. Bei der langen Anlagedauer sind jedoch keine Verluste zu erwarten. Wer dennoch mehr oder weniger Rendite und Risiko haben möchte, dem steht es frei sein Portfolio entsprechend anzupassen.

Möchte man nun Investmentfonds bzw. ETFs für den Enkel kaufen, um das Geld nicht als totes Kapital liegen zu lassen, dann gibt es die folgenden Möglichkeiten. Entweder kauft man die Fonds direkt und verwahrt sie bei einer Bank im Wertpapierdepot oder man schließt eine Lebensversicherung ab und hält dort die selben Fonds.

4.1 Wertpapierdepot des Enkels

Häufig wollen die Großeltern selbst ein Depot eröffnen und dort etwas einzahlen. Leider unterscheidet sich das in keiner Weise von einem eigenen Depot.

Bei dieser Variante zahlen die Großeltern die normalen 25 % Kapitalertragssteuer auf die Gewinne. Bei Tod der Großeltern fließt dann das Geld an die im Testament bestimmten Enkel. Die Einzahlungen und auch die Gewinne werden dann mit der Erbschaftssteuer belastet, soweit die Freibeträge überschritten werden.

Soll das Geld geschenkt werden, dann führt kein Weg an den Eltern vorbei. Diese müssen für den Enkel ein Depot eröffnen. Wie zuvor erläutert, kann dann im Schenkungsvertrag genau festgelegt werden, was mit dem Geld passieren soll.

Hier ist dann die Überweisung an das Konto bzw. Depot des Enkels die erbschaftssteuerlich relevante Schenkung. Der Enkel zahlt dann auf die Gewinne zu einem großen Teil keine Einkommensteuer bzw. Kapitalertragssteuer. Die Gewinne werden hier nicht mehr mit der Erbschaftssteuer belastet.

Diese Schenkung kann man nur rückabwickeln, wenn die Großeltern verarmen oder in bestimmten Fällen, die vor der Schenkung in einem Schenkungsvertrag festgehalten werden müssen.

4.2 Lebensversicherung der Großeltern

Die Lebensversicherung ist Trick 17 für diejenigen Großeltern, die trotz der Steuervorteile keine Schenkung an die Enkel machen möchten, weil sie vielleicht den Eltern bzw. später dem Enkel trotz Auflagen und Absicherungen der Auflagen nicht ganz trauen, aber dennoch etwas steuerlich optimieren möchten.

Lebensversicherungen haben bei vielen Menschen ein sehr schlechtes und verstaubtes Image. Die Kosten bei modernen Lebensversicherungen liegen in der Regel bei nur 0,25 – 0,35 % p.a.. Das ist zwar etwas mehr als die Kosten eines Depots, aber nicht vergleichbar mit den horrenden Gebühren aus der Vergangenheit.

Bei vielen guten fondsgebundenen Lebensversicherungen lassen sich die meisten guten Investmentfonds bzw. ETFs auswählen, die man andernfalls in das Bankdepot legen würden, um in ein Aktienweltportfolio zu investieren. Bei einigen Versicherungslösungen hat man sogar direkten Zugriff auf das Depot, welches die Versicherungsgesellschaft einrichtet, um die Fonds zu kaufen.

Schließt ein Großelternteil als Versicherungsnehmer eine Lebensversicherung ab, kann er im Vertrag die bezugsberechtigte Person festlegen. Damit wird bestimmt, wer im Todesfall der Großeltern die Leistung erhält. Die Zahlung fällt dann nicht in die Erbmasse im Hinblick auf die Verteilung des restlichen Vermögens der Großeltern. Das ist bei einem Depot nicht möglich.

Insbesondere steuerlich ist die Lebensversicherung interessant, weil die Enkel zwar Erbschaftssteuer zahlen müssen, soweit die Freibeträge überschritten werden, allerdings müssen die während der Laufzeit angesparten Gewinne nicht mit der Kapitalertragssteuer und auch nicht mit der Vorabpauschale für Investmentfonds besteuert werden.

Das ist ein erheblicher Vorteil. Bei risikoreichen Aktien entspricht die Rendite nach Kosten rund 9 % p.a.. Über 10 Jahren werden aus 100 € somit 237 €. Auf die 137 € Gewinn fällt dann keine Kapitalertragssteuer an. Im Depot würde über die Laufzeit schätzungsweise ca. 37 € Kapitalertragsteuer abgezogen werden. Dadurch stünden dem Enkel bei Auszahlung durch eine Lebensversicherung rund 19 % mehr Erbe zur Verfügung. Hierbei handelt es sich wohlbemerkt nur um ein vereinfachtes Beispiel. Die Steuerersparnis kann aufgrund der erwarteten Rendite, der Wertschwankung, dem tatsächlichen Gewinn und der Anlagezeit stark schwanken.

Wer es sich mit dem Geschenk doch nochmal anders überlegt, kann jederzeit das Bezugsrecht der Lebensversicherung aufheben oder die Lebensversicherung ganz kündigen.

5 Fazit

Erster Schritt bei einer Schenkung an Enkel sollte immer sein, sich darüber im Klaren zu werden, was mit der Schenkung bezweckt werden soll und was die Erwartungen der Großeltern an die Enkel sind. Dies sollte auch kommuniziert werden.

Bei kleinen Beträgen ist es wohl am einfachsten das Geld direkt zu überweisen. Möchte man etwas mehr Geld schenken, sollte man sich einmal genauer darüber Gedanken machen, und dies in einem Schenkungsvertrag festhalten.

Die steuerlich günstigste Lösung ist meist, dass die Eltern ein Depot für den Enkel eröffnen. Wer dies nicht möchte, hat mit der Lebensversicherung eine steuerlich günstige Alternative mit mehr Kontrolle.

Schenkungen sind der Einfachheit halber nur einmal im Jahr durchzuführen und dann auch dem Finanzamt formlos anzuzeigen. Alle Schenkungen sollten dokumentiert werden.

6 Referenzen

Aich, T.K. (2013) ‘Buddha philosophy and western psychology’, Indian Journan of Psychiatry, 55, pp. 165–170. doi:10.4103/0019-5545.105517.

Dunn, E., Aknin, L. and Norton, M. (2008) ‘Spending Money on Others Promotes Happiness’, Science (New York, N.Y.), 319, pp. 1687–8. doi:10.1126/science.1150952.

Park, S. et al. (2017) ‘A neural link between generosity and happiness’, Nature Communications, 8, p. 15964. doi:10.1038/ncomms15964.

Bei Businesstalk am Kudamm sprach ich über Leveraged ETFs und warum diese nur für die aller wenigsten Menschen die richtige Wahl sind. Für Menschen mit hohen Renditewünschen gibt es bessere Alternativen.

Dieser Artikel ist erschienen am 12. Mai 2020 als Gastbeitrag im IKB Blog.

Viele Immobilieneigentümer beschäftigt derzeit die Frage, welche Auswirkungen die COVID-19-Pandemie auf den Wert ihrer Immobilie hat. Wir werden derzeit von allen Seiten mit Nachrichten überschüttet, die darlegen, welche Auswirkungen Coronavirus auf die Weltwirtschaft hat. Teilweise werden dramatische Untergangsszenarien gezeichnet. Aber was ist dran an den Meldungen? Und wie stark sind Immobilien tatsächlich betroffen? In diesem Artikel möchte ich aus der Sicht eines Kapitalmarktwissenschaftlers aufzeigen, wie die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt bisher waren und was man tun kann, um sein Risiko zukünftig zu senken.

1 Welche Auswirkung hat Corona auf den Wert von Immobilien?

Zunächst einmal möchte ich darauf eingehen, wie sich die Coronakrise auf die globalen Aktienmärkte ausgewirkt hat. Dies soll uns helfen, die wirtschaftlichen Auswirkungen in einen historischen Kontext zu setzen. Denn die täglichen Meldungen klingen häufig dramatischer, als der Zustand tatsächlich ist. Anschließend werde ich erläutern, wie man die Wertentwicklung von Immobilien sichtbar machen kann und Aktien und Immobilien miteinander vergleichen.

1.1 Wie ist der Aktienmarkt betroffen?

Ab dem 20. Februar fingen die Aktienmärkte wegen der sich zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus an, mit negativen Renditen auf die Pandemie zu reagieren. Infolgedessen fielen die globalen Aktienmärkte bis zum 23. März um etwa ein Drittel (32 %). Anschließend erholten sie sich um mehr als die Hälfte, sodass wir am 7. Mai bei -16 % standen (MSCI ACWI).

Wie man der nachfolgenden Aktienmarktentwicklung entnehmen kann, sind die Auswirkungen auf den Aktienmarkt im Vergleich zum Technologieaktiencrash in den Jahren 2000 bis 2002 und der Finanzmarktkrise von Mitte 2007 bis 2010 verhältnismäßig gering. Der Aktienmarkt hätte erneut um ein Drittel fallen müssen, damit die Auswirkungen auf das gleiche Niveau wie in den letzten beiden großen Krisen gekommen wären. Die doch starken wirtschaftlichen Auswirkungen spüren wir eher im alltäglichen Leben. Diese Beobachtung steht im Kontrast zur letzten Finanzmarktkrise, wo die wirtschaftlichen Auswirkungen eher am Aktienmarkt als im täglichen Wirtschaftsleben zu spüren waren.

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Quelle: MSCI All Country World Index, inkl. Dividenden, umgerechnet in Euro, Januar 1988 bis April 2020

Auch die sehr starken Kursverluste sind nichts Ungewöhnliches. Ähnlich starke Kursverluste treten regelmäßig auf und sind beispielsweise im Monat August 1998 mit -14,8 % stärker gewesen als im Monat März 2020 mit -13,4 %. Auch an einzelnen Tagen treten sie regelmäßig in der Größenordnung auf wie es kürzlich vorkam.

Die Wertminderung kommt dadurch zustande, dass Anleger geringere Erträge erwarten. Aus Sicht eines Investors entspricht der Wert einer Aktie oder Immobilie dem Wert der zukünftigen Gewinne. Da die Gewinne in der Zukunft liegen, müssen sie jedoch abgezinst werden, um den heutigen Wert zu bestimmen. Bei einem Zinssatz von 1 % p.a. sind 100 €, die man erst in einem Jahr erhält, heute nur 99,01 € wert. Wenn das Risiko steigt und zukünftige Gewinne unsicher werden, dann muss auch der Zinssatz größer werden, mit dem die zukünftigen Gewinne abgezinst werden. Bei einem Zinssatz von dann 5 % p.a. sind 100 €, die man erst in einem Jahr erhält, heute nur 95,24 € wert. Der Wert einer Aktie entspricht damit der Summe aller künftigen abgezinsten Gewinne.

Von einem Zusammenbruch des EU-Währungssystems und Weltuntergangsszenarien, wie sie insbesondere von deutschen Börsengurus immer wieder heraufbeschworen werden, sind wir also noch weit entfernt.

1.2 Wie ist der Immobilienmarkt betroffen?

Eine der Fragen, die Anleger immer wieder umtreibt, ist, welches Risiko in Verbindung mit einer Investition in Immobilien steht. Beim Aktienmarkt ist diese Frage simpel zu beantworten. Man muss nur nach einer einzelnen Aktie oder einem Aktienmarktindex, wie zum Beispiel dem DAX oder MSCI World suchen, und bekommt die Wertentwicklung sowie diverse Risikomesszahlen.  Diese basieren bei Aktien auf Marktkursen – also auf Handelspreisen aus täglichen Transaktionen, die an der Börse durchgeführt und erfasst werden. Diese Preise sind Preise, zu denen man die Aktien tatsächlich kaufen oder verkaufen kann.

Bei Immobilien ist dies leider nicht möglich. Zum einen ist jede Immobilie einzigartig, zum anderen werden einzelne Immobilien nicht täglich gehandelt. Zwischen einem Kauf und Verkauf vergehen oft Jahre oder Jahrzehnte. Es gibt also keine täglichen Marktkurse, die die Wertentwicklung einer einzelnen Immobilie darstellen. Diese fehlende Datenlage führt dazu, dass keine fundierte Risikomessung möglich ist.

1.2.1 Volkswirtschaftliche Prognosen

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat kürzlich ein volkswirtschaftliches Gutachten zu den Preiseffekten auf dem Wohnungsmarkt aufgrund der Covid-19-Pandemie veröffentlicht. Darin schreiben die Autoren, dass für die aktuellen Preiseffekte entscheidend sei, ob das Preisniveau vor der Krise überzogen oder angemessen bewertet war. Eine Immobilienblase wie in der letzten Finanzkrise lässt sich an einer rasant ansteigenden Bautätigkeit erkennen, wird häufig durch eine exzessive Kreditvergabe begleitet und weist auseinanderfallende Kosten von Selbstnutzern und Mietern auf. In Deutschland war keines dieser drei Anzeichen erkennbar (Oberst und Voigtländer 2020).

Ökonomen des Analysehauses Empirica erwarten in den kommenden Monaten eine „Delle“, die bei -10 % bis -25 % liegen soll (Braun und Simons 2020). Die Ökonomen des IW schätzen hingegen anhand von Zinsänderungsszenarien, dass die deutschen Immobilienpreise zwischen 2,8 % und 17,4 % sinken werden. Laut IW sollen Zinsänderungen erhebliche Auswirkungen auf Immobilienpreise haben. Dabei seien im schlimmsten Szenario Immobilien in Großstädten weniger (Oberst und Voigtländer 2020). Diese Prognose geht jedoch an der Realität vorbei. Wenn wir uns historische Renditen von Immobilienfonds und das Zinsniveau im Zeitraum 1979 bis 2014 in den USA ansehen, dann ist kaum ein Zusammenhang zu erkennen. Es ist daher kaum möglich, aus der Zinsentwicklung auf die Wertentwicklung von Immobilien zu schließen. Zumal die Prognose von Zinsen schon schwer genug ist (Rodriguez 2015). Es gibt auch keinen Grund zur Annahme, dass dieser Zusammenhang in Deutschland vorkommen könnte. Derartige Prognosen sind daher wenig geeignet, um Investitionsentscheidungen zu begründen. Sie basieren auf Annahmen, geschätzten Werten, Datenkrücken wie Gutachterbewertungen und sind daher nicht verlässlich.

1.2.2 Immobilienindizes

Die Risikomessung anhand von Immobilienindizes ist zwar in der Immobilienbranche sehr beliebt, ist aber äußerst problematisch. Es gibt kaum geeignete Indizes, die uns die Preisentwicklung der letzten Wochen zeigen können. Kommer und Schweizer führen außerdem die folgenden vier Gründe auf, die gegen Immobilienindizes sprechen (Kommer und Schweizer 2018):

  • Immobilienindizes basieren häufig auf Gutachterbewertungen oder anderen Schätzwerten von z.B. Banken bei Kreditanträgen.
  • Bei Immobilienindizes, die auf Angebotspreisen basieren, gibt es Glättungstendenzen, die die Wertschwankung nach oben und unten dämpfen (Geltner 1991).
  • Immobilienindizes enthalten keine Transaktionskosten, wobei diese einen immensen Unterschied zu Wertpapieren aufweisen.
  • Immobilienindizes sind breit diversifiziert und repräsentieren den Immobilienmarkt, wohingegen Immobilieninvestitionen typischerweise in ein oder nur wenige Einzelobjekte erfolgen. Ein Einzelobjekt hat jedoch ein hohes unsystematisches Risiko, welches bei einem Marktindex durch Diversifikation beseitigt wird.

1.2.3 Immobilienfonds

Es gibt jedoch eine Methode der Risikomessung, die in der Kapitalmarktforschung längst etabliert ist (Kommer und Schweizer 2018, Rodriguez 2015). Dazu bedient man sich an Wertpapieren, welche die Anlageklassen bzw. den Immobilienmarkt abbilden. Man nutzt hierfür Immobilienfonds oder auch Real Estate Investment Trusts (REITs) genannt, mit denen man das Risiko von Immobilieninvestments sehr genau bestimmen kann. REITs bilden zwar nur einen kleinen Teil des Immobilienmarktes ab, spiegeln aber seine Wertwicklung verlässlich wider (Rodriguez 2015).

Ein REIT ist ein Unternehmen, das in viele verschiedene Immobilien investiert. Als Beispiel seien hier Vonovia und Deutsche Wohnen genannt, die als die größten deutschen REITs auch in nachfolgend verwendeten Indizes enthalten sind. Ein Immobilienfondsindex wiederum fasst die Wertentwicklung vieler REITs zusammen.

Aus der nachfolgenden Darstellung lässt sich entnehmen, dass sich globale Immobilienfonds (FTSE Nareit All Equity REITs Index), globale Aktien (MSCI ACWI), deutsche Immobilienfonds (FTSE EPRA/NAREIT Germany Index) sowie deutsche Aktien (DAX) in den letzten Wochen seit dem 20. Februar ähnlich entwickelt haben. Die Preise von Immobilienfonds sind zunächst um ca. 35 % gefallen und anschließend wieder für deutsche Immobilienfonds auf ca. -20 % sowie für globale Immobilienfonds auf ca. -15 % gestiegen.

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Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Wertentwicklung von REITs die Wertentwicklung von Immobilien in gehebelter Form widerspiegeln, da Letztere in der Regel fremdfinanziert sind. Die Immobilien werden mit Krediten finanziert, bei Immobilienunternehmen hingegen liegt die Fremdkapitalquote durchschnittlich bei 25 % bis 50 % (Kommer und Schweizer 2018). Die Renditen und Wertschwankungen von REITs sind daher größer als von Immobilien. Es lässt sich aber dennoch aus der Wertentwicklung der REITs schließen, dass die Immobilienpreise zunächst gefallen und anschließend wieder etwas gestiegen sind.

Eine vereinfachte Rechnung lässt folgende Aussage über den Immobilienmarkt treffen: Da der Wert von REITs zunächst um rund 35 % gefallen und anschließend auf ein Niveau von rund -20 % zurückgekehrt sind, ergäbe sich bei einer angenommenen Fremdkapitalquote von 50 %, dass der Immobilienmarkt zunächst um ca. 17,5 % gefallen und anschließend in Deutschland auf ein Niveau von ca. -10 % zurückgekehrt ist. Bei einer angenommenen Fremdkapitalquote von 25 % ergäbe sich, dass der Immobilienmarkt zunächst um ca. 26 % gefallen ist und anschließend in Deutschland auf ein Niveau von ca. -15% zurückgekehrt ist. Dies ist wohl gemerkt nur eine vereinfachte Rechnung, die diverse Probleme mit sich bringt. Wie schon gezeigt, hängt die Rechnung erheblich von der Fremdfinanzierungsquote ab, aber auch beispielsweise von den Kapitalkosten bzw. der Zinshöhe der Immobilienkredite.

1.3 Wie stark sind einzelne Immobilien betroffen?

Wie stark der Wert einer einzelnen Immobilie durch Corona beeinflusst wurde, lässt sich nur schwer bestimmen. Jede Immobilie ist einzigartig und hat daher ihre eigene Performance. Wichtig ist zu beachten, dass auch eine einzelne Immobilie einer Wertschwankung unterliegt, auch wenn sie kein Preisschild hat, dass sich täglich ändert. Nur weil das Risiko nicht direkt zu sehen ist, heißt es nicht, dass keines vorhanden ist.

Seitdem Nobelpreisträger Harry Markowitz mit der modernen Portfoliotheorie anhand von Aktien gezeigt hat, dass Diversifikation das Risiko senkt (Markowitz 1952), wissen wir, das eine einzelne Immobilien durchschnittlich mit einer größeren Wertschwankung betroffen ist als der gesamte Immobilienmarkt. Durch die Streuung des Risikos auf verschiedene Immobilien werden unsystematische Risiken wegdiversifiziert und der Anleger trägt nur das systematische Marktrisiko.

Im Einzelnen kann man auch weitere Tendenzen ableiten. Immobilien mit einem Gewerbemieter, der durch die wirtschaftlichen Folgen von Corona in die Insolvenz rutscht und die vereinbarten Rückbauten nicht mehr vornehmen kann, sind gewiss stärker im Wert beeinträchtigt als Immobilien, die ein angestellter Arzt mietet, der weiterhin wie gewohnt arbeiten kann.

2 Welche Möglichkeiten gibt es das Risiko zu senken?

Das Risiko im Bestand zu senken ist schwierig. Dazu müsste man zunächst Immobilien verkaufen. Allerdings gibt es ein paar einfache Möglichkeiten, das Risiko bei zukünftigen Investitionen möglichst niedrig zu halten. Diversifikation senkt das Risiko. Dieses einfache Prinzip kennt jeder, es setzt aber kaum einer um. Wenn man maximal diversifiziert, gilt das Prinzip: Risiko und Rendite sind unzertrennlich. Den Zusammenhang zwischen Risiko und Rendite hat unter anderem Nobelpreisträger William Sharp mit dem Capital Asset Pricing Model gezeigt (Sharpe 1964). Ein geringeres Risiko führt demnach auch zu einer geringeren Renditeerwartung. Nachfolgend möchte ich Ihnen einige Überlegungen mitgeben, wie man besser diversifizieren kann.

2.1 Mehrere Einzelimmobilien

Es ist sicherlich sinnvoller, mehrere kleine Immobilien als eine große Immobilie zu kaufen. Auch wenn damit höhere Transaktionskosten und ein höherer Verwaltungsaufwand einhergehen. Es ist hingegen wenig sinnvoll, das gesamte Vermögen in eine einzelne Immobilie zu stecken. Häufig wird dann auch noch der überwiegende Teil durch einen Kredit finanziert.

Wie viele Immobilien zur ausreichenden Streuung des Risikos notwendig sind, kann man nicht genau sagen. In der Wissenschaft wird davon gesprochen, dass bei perfekt gewählten Aktien eine Anzahl von 10-30 Einzeltiteln den größten Teil des unsystematischen Risikos wegdiversifizieren. Ob dies bei Immobilien auch der Fall ist, kann man aufgrund mangelnder Daten nicht sagen. Sie müssten jedenfalls möglichst unterschiedlich sein, das heißt in unterschiedlichen Regionen, am besten global verteilt sowie unterschiedlich genutzt werden, also als Wohnung oder Gewerbemietraum. Es gilt aber die Faustregel, je mehr desto besser.

Für die meisten Anleger wird eine ausreichende Diversifikation mit Einzelimmobilien allerdings nicht möglich sein. Dazu haben die allermeisten Menschen einfach nicht genug Geld. Schon für zehn sehr günstige Wohnungen zu je 100.000 € würde man 1.000.000 € Kapital benötigen bzw. bei 50 % Fremdfinanzierung 500.000 € Eigenkapital. Wobei die Diversifikation mit zehn Immobilien immer noch auf einem recht niedrigen Niveau wäre. Es gibt aber auch Alternativen.

2.2 Diversifikation mit Immobilienunternehmen

Durch den Kauf von Anteilen eines Immobilienunternehmens oder REITs wird nicht eine Einzelimmobilien gekauft, sondern eine Aktie bzw. ein Fondsanteil. Dadurch erwirbt man indirekt eine Vielzahl an Immobilien. Laut firmeneigenen Angaben besitzt beispielsweise die größte deutsche öffentlich handelbare Immobiliengesellschaft Vonovia derzeit über 416.000 einzelne Wohnungen, gefolgt von Deutsche Wohnen mit 165.000 Einheiten.

Häufig wird angeführt, ein Investment in Immobilienunternehmen komme einem Investment in kleine Aktiengesellschaften (Small Caps) gleich. Dem ist aber nicht so, auch wenn Immobilien in Krisen häufig ähnlich stark betroffen sind wie Small Caps. Betrachtet man die historische Wertentwicklung von REITs, dann stimmt diese nur zu 55 % mit der von Small Caps überein. Immobilien müssen daher als eigene Anlageklasse gesehen werden (Rodriguez 2015).

2.3 Diversifikation mit REIT ETFs

Das Risiko weiter streuen kann man, indem man nicht nur einen einzelnen REIT kauft, sondern gleich alle. REITs werden in Indizes wie den FTSE EPRA Nareit Global zusammengefasst. In diesen Index kann man wiederum mithilfe eines ETFs investieren. Rodriguez schätzt, dass mit Indizes von REITs weltweit über 50.000 Immobilien mit jeweils mehreren Einheiten abgebildet werden können (Rodriguez 2015).

Diese Form der Anlage bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:

  • Sie ist in der Anlageklasse Immobilien fast maximal diversifiziert.
  • Die Transaktionskosten liegen in der Regel weit unter 1 % im Vergleich zu ca. 10 % bei einem Kauf einer Einzelimmobilie.
  • Die Verwaltung ist minimal.
  • Bei einer zusätzlichen Investition entsteht kein höherer Verwaltungsaufwand.
  • Der tatsächliche Wert ist als Preisinformation täglich verfügbar.
  • Die Anlage kann jederzeit zu einem fairen Preis verkauft werden.

2.4 Andere Anlageklassen

Wenn man sich langfristig professionell aufstellen will, sollte man auch andere Anlageklassen in Betracht ziehen. Dies sind im Wesentlichen Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Für die meisten Anleger mit durchschnittlicher Risikoneigung kann ein simples Portfolio aus einem ETF, der den MSCI All Country World Index abbildet, und einem weiteren ETF, der Anleihen mit kurzer Laufzeit und hoher Bonität abbildet, sehr sinnvoll sein.

Dabei sollten Anleger jedoch nicht auf die Hilfe eines guten Anlageberaters verzichten. Dieser bringt durchschnittlich einen Mehrwert von ungefähr 3 % p.a.. Er kann insbesondere bei einer kostengünstigen und steueroptimierten Umsetzung helfen und teure Verhaltensfehler vermeiden (Vanguard 2015).

2.5 Diversifikation im Vergleich

Die nachfolgende Tabelle soll den Nutzen von Diversifikation veranschaulichen. Dazu wurde das größte US-Wohnungsvermietungsunternehmen gewählt, um einen möglichst langen Betrachtungszeitraum zu haben. Deutsche Immobilienunternehmen werden noch nicht so lange an der Börse gehandelt, dass dementsprechend Daten bis 1995 vorliegen. Das Wohnungsunternehmen wird mit dem lokalen Aktienindex von Wohnungsunternehmen und einem allgemeinen Aktienindex verglichen. Die Standardabweichung, also die durchschnittliche Wertschwankung, sinkt mit zusätzlicher Diversifikation. Ebenso verringert sich der größte Kursabsturz deutlich.

Risikokennzahlen unterschiedlicher börsennotierter Investments und Indizes in US-Wohnimmobilien – Zeitraum 1995 bis 2017 (23 Jahre)

AvalonBay Communities, Inc.FTSE NAREIT USA Residential REITs IndexMSCI USA SMID
Art des InvestmentsAktie WohnungsunternehmenAktienindex WohnungsunternehmenAllgemeiner Aktienindex
Standardabweichung der Jahresrenditen30 %19 %19 %
Maximaler kumulativer Verlust–69 %–68 %–54 %
Quelle: (Kommer und Schweizer 2018)

3 Fazit

Der Aktienmarkt hat sich nicht so schlecht entwickelt, wie es teilweise durch Medien vermittelt wird. Die Auswirkungen sind dennoch nicht unerheblich. Der Immobilienmarkt ist ähnlich stark betroffen. Immobilienunternehmen fielen um 35 %, haben sich aber bereits etwas erholt. Der Wertverlust einer einzelnen Immobilie muss daher schätzungsweise zwischen 17 % und 27 % gelegen haben, und mittlerweile auf 10 bis 15 % reduziert sein. Einzelimmobilien sind stärker betroffen.

Deshalb sollten Anleger grundsätzlich möglichst breit diversifizieren und REIT-ETFs oder ein global diversifiziertes Aktienportfolio ernsthaft in Betracht ziehen. Dabei kann ein Anlegeberater großen Mehrwert stiften.

Literaturverzeichnis

Braun, Reiner, und Harald Simons. Corona und die Immobilienpreise. Herausgeber: Empirica AG. 9. April 2020. https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/empi255rb.pdf (Zugriff am 3. May 2020).

Geltner, David. „Smoothing in appraisal-based returns.“ The Journal of Real Estate Finance and Economics, September 1991: 327–345.

Kommer, Gerd, und Jonas Schweizer. Das Risiko von Investments in Immobilien. 30. August 2018. https://www.gerd-kommer-invest.de/das-risiko-von-direktinvestments-in-immobilien-besser-verstehen/ (Zugriff am 3. Mai 2020).

Markowitz, Harry M. „Portfolio Selection.“ Journal of Finance, 1952: S. 77–91.

Oberst, Christian, und Michael Voigtländer. Herausgeber: Institut der Deutschen Wirtschaft. 19. April 2020. https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Gutachten/PDF/2020/Preiseffekte_Covid.pdf (Zugriff am 3. May 2020).

Rodriguez, L. Jacobo. „Real Estate Investment Trusts.“ Herausgeber: Dimensional. 2nd Quarter 2015. (Zugriff am 10. Dezember 2015).

Sharpe, William F. „Capital Asset Prices: A Theory of Market Equilibrium under Conditions of Risk.“ The Journal of Finance, September 1964, William F. Sharpe: A Theory of Market Equilibrium under Conditions of Risk. Band 19, Nr. 3. The Journal of Finance, S. 425–444 Ausg.: pp. 425-442.

Vanguard. „Quantifying Vanguard’s Adviser’s Alpha: Putting a value on your value.“ Herausgeber: Vanguard. May 2015.

Die Kosten von Lebensversicherungen sind leider fast immer intransparent. Versicherungsgesellschaften müssen die Kosten mittlerweile vor Abschluss einer neuen Lebensversicherung offenlegen, allerdings nur in der Summe. Die genaue Zusammensetzung der Kosten einer Lebensversicherung müssen die Versicherer nicht offenlegen – sie bleibt meist im Verborgenen.

Dieser Artikel beschreibt die Kosten von Rentenversicherungen und Kapital-Lebensversicherungen, nicht jedoch von Risiko-Lebensversicherungen. Somit werden alle Lebensversicherungen beschrieben, die der Altersvorsorge dienen sollen.

Zusammensetzung von Kosten der Lebensversicherung

Die Gesamtkosten von Lebensversicherungen setzten sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Sie bestehen hauptsächlich aus Abschluss- und Vertriebskosten, beitragsabhängige Kosten, Stückkosten und Kosten auf das Guthaben. Der Versicherungsmathematiker spricht hier von Alpha-, Beta-, Gamma- und Kappa-Kosten.

Abschluss- und Vertriebskosten

Unter „Abschluss- und Vertriebskosten“ fallen die Provisionen, die die Versicherungsgesellschaft an Ihre Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler für die Vermittlung von einer Lebensversicherung oder Rentenversicherung zahlt. Die Kosten werden gezillmert, das heißt Provisionen werden auf die Beiträge der gesamten Laufzeit berechnet, aber schon in den ersten Jahren Abgerechnet. Diese Berechnungsmethode sorgt dafür, dass Lebensversicherungen in den ersten Jahren Verlusteaufweisen.

Früher wurden diese Provisionen in Höhe von 4-6 % auf die ersten 2-5 Jahre verteilt. Diese Kosten sind mittlerweile gesetzlich begrenzt und wurden im Jahr 2015 von 4 % auf maximal 2,5 % gesenkt. Sie werden bezogen auf die Summe aller Beiträge (Beitragssumme) berechnet und anschließend auf die ersten 5 Jahre der Vertragslaufzeit verteilt.

Die Provisionen fallen regelmäßig erneut bei einer Beitragserhöhung an. Wenn eine sogenannte Dynamik vereinbart wurde, erhöht sich der Beitrag automatisch. Meist geschieht dies einmal im Jahr. Hierdurch erhöht sich auch die Beitragssumme und die Provision wird auch die Erhöhung berechnet.

Bei sogenannten Honorartarifen oder Netto-Policen, welche wir unseren Kunden empfehlen, entfallen diese Provisionen. Dafür zahlen Sie ein faires Beratungshonorar.

Beitragsabhängige Kosten

Es werden Kosten auf jeden eingezahlten Beitrag belasten. Sie liegen in der Regel zwischen 1-3 %. Im Schnitt liegen diese Kosten bei 2,75 %. Bei 100 € Beitrag werden also 2,75 € abgezogen. Selten wird auch ein fester Betrag berechnet (z.B. 2 € je Beitragszahlung).

Für einmalige Zuzahlungen werden die reduziert, z.B. 1 % statt 2 %. Insofern können Zuzahlungen günstiger sein als ein regelmäßiger Beitrag.

Unterjährigkeitszuschlag

Der Unterjährigkeitszuschlag kommt häufig noch zu den beitragsabhängigen Kosten hinzu. Bei einigen Lebensversicherungen wird der Beitrag jährlich berechnet. Wenn Sie den Beitrag monatlich anstatt jährlich zahlen möchten, verlangt die Versicherungsgesellschaft einen teuren Zuschlag – den Unterjährigkeitszuschlag. Der Unterjährigkeitszuschlag liegt meist bei 4-8 % p.a.. Die effektiven Kosten sind vergleichbar mit der Überziehung Ihres Girokontos. Diese Beispielrechnung zeigt die effektive Verzinsung von 13,726 % p.a. bei einem Beitrag von 100 € mit 6 % p.a. Unterjährigkeitszuschlag.

Falls in Ihrer Lebensversicherung ein Unterjährigkeitszuschlag vereinbart ist, können Sie diese Gebühren ganz einfach vermeiden, indem Sie die Zahlweise auf einen Jahresbeitrag umstellen. Selbst wenn sie dafür Ihren Dispokredit ausnutzen müssen, ist dies meist günstiger.

Stückkosten

Stückkosten sind eine jährliche Pauschale. Sie wird je Vertrag berechnet – quasi pro Stück. Bei mehreren Verträgen wird diese Pauschale mehrmals berechnet. Das trifft häufig schon zu, wenn Sie einen extra Betrag einzahlen.

Die Stückkosten liegen in der Regel jährlichen zwischen 8 und 60 €. Meist betragen Sie 24 € jährlich.

Kosten auf das Guthaben

Für die Verwaltung des Guthabens berechnet die Versicherungsgesellschaft jährlichen einen Prozentsatz. Dieser liegt in der Regel bei 0,2-0,6 % p.a. auf das Vertragsguthaben. Bei klassischen Lebensversicherungen ist dieser etwas niedriger als bei fondsgebundenen Lebensversicherungen. Im Schnitt liegt diese Gebühr bei klassischen Guthaben bei 0,2 % p.a. und bei fondsgebundenen Guthaben bei 0,3 % p.a..

Fondsgebühren

Bei einer klassischen Lebensversicherung legt die Versicherungsgesellschaft das Geld Ihrer Kunden selbst unter engen Vorschriften am Kapitalmarkt an. Ein fondsgebundene Lebensversicherung ermöglicht es am gesamten Kapitalmarkt zu partizipieren. Mitunter liegt die höchste Kostenbelastung von Lebensversicherung bei den Fondsgebühren.

Die Fondsgebühren liegen bei klassischen Investmentfonds bei ca. 2 % p.a. Kostengünstige ETFs oder Investmentfonds liegen bei 0,1-0,6 % p.a. und können damit die Kostenlast drastisch reduzieren. Leider bieten die wenigsten Versicherungsgesellschaften geeignete Fonds an, es gibt dennoch eine ausreichende Auswahl an Tarifen.

Auch für den Wechsel der Fonds können Gebühren entstehen. Diese sind häufig bis zu einer gewissen Anzahl im Jahr kostenlos. Darüberhinaus liegen die Kosten meist bei ca. 10 €.

Besondere Anlässe

Einige Versicherungsgesellschaften berechnen für die Bearbeitung besonderer Anlässe eine Gebühr. Diese beträgt regelmäßig 50-150 €. Zu den Anlässen gehören unter anderem Kündigung und Übertragung des Guthabens, Versorgungsausgleich bei Ehescheidung, Ersatz des Versicherungsscheins.

Risikokosten

Je nach vertraglicher Ausgestaltung der Lebensversicherung sind Risiken wie Todesfall oder Berufsunfähigkeit während der Ansparphase mitversichert. Die entsprechenden Versicherungskosten hängen von verschiedenen Faktoren ab und können stark variieren. Ausschlaggebend ist besonders das Alter und der Beginn des Vertrags.

Kostenangaben in der Lebensversicherung

Leider sind die Versicherungsgesellschaften nicht dazu verpflichtet die Kostenstruktur offenzulegen. Immer mehr Versicherungsgesellschaften schaffen mehr Transparenz indem Sie die Kosten im Vertrag angeben. Bei alten Verträge bleibt es jedoch häufig ungewiss.

Die Angabe der sogenannte Total Expense Ratio (TER) für den Vergleich von Lebensversicherungen ist insofern auch nicht hilfreich, da die Berechnung nicht ausreichend definiert ist. So können die Überschüsse und Fondsgebühren einberechnet werden oder auch nicht. Durch unterschiedliche Berechnungen der Versicherungsgesellschaften ist die TER einzelner Tarife nicht vergleichbar. Dennoch kann die TER als grober Indikator genutzt werden.

Fazit

Die Zusammensetzung der Kosten ist komplex und wird oft nicht offengelegt. Es gibt diverse Kostenpositionen. Vermeiden Sie unnötige Kosten wie den Unterjährigkeitszuschlag. Die Angaben der Versicherungsgesellschaften sind nur schwer miteinander vergleichbar.

Unser Angebot

Mit einer versicherungsmathematischen Analyse können wir auch nicht angegebene Kosten herausfinden. So können wir für Sie Ihren alten Vertrag auf die tatsächlichen Gesamtkosten und Rentabilität prüfen. Gerne empfehlen wir Ihnen auch einen kostengünstigen Vertrag und beraten Sie zu den nicht zu vernachlässigenden Vertragsbedingungen.

Nobelpreisträger Daniel Kahneman spricht darüber, warum wir häufig schlechte Entscheidungen in Bezug auf Geld treffen und was wir dagegen tun können. Menschen handeln nicht vollständig rational. Man hat mittlerweile ein gutes Verständnis davon, warum dem so ist.

Menschen konzentrieren sich oft auf kleine Probleme, anstatt das Gesamtbild zu betrachten. Wenn Menschen ein breiteres Blickfeld haben würden, könnten sie oft bessere Entscheidungen treffen.

Mentale Buchführung kann zur Selbstkontrolle nützlich sein. Es kann aber auch ungünstig sein, wenn dieses Denkraster bei der Geldanlage angewendet wird und daher schlecht Anlagen gehalten werden bis sie wieder im Plus sind.

Niemand kann langfristig erfolgreich den Markt schlagen. Umso wichtiger ist es sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man kontrollieren kann. Eine aktuelle Studie von Vanguard zeigt, wie hoch der Mehrwert eines Anlageberaters mit einer Anlagestrategie und Vermögensberatung wie die unsere im Vergleich zu einer konventionellen Finanzberatung ist. Die Emotionen von Anlegern spielen dabei eine erstaunlich große Rolle. Behavioral Coaching hilft diese im Zaum zu halten.

Was bringt ein Anlageberater?

Die Fondsgesellschaft Vanguard im September 2016 in der Studie Putting a value on value: Quantifying advisor’s alpha Studienergebnisse zu diesem Thema zusammengefasst und verschiedene Schwerpunkte herausgearbeitet. Der tatsächliche Mehrwert und seine Herkunft kann je nach den Umständen des Anlegers und dem Beratungsansatz des Anlageberaters stark variieren. Vanguard geht jedoch trotz der schwierigen Messbarkeit von einem erheblichen Mehrwert von ca. 3 % p.a. Rendite aus.

Vanguard bewertet den Mehrwert einer idealen Vermögensberatung

Vanguard Advisor’s Alpha strategy Üblicher Mehrwert für den Anleger
Passendes Portfolio mit breit diversifizierten Fonds/ETFs > 0 %*
Kostengünstige Implementierung 0,40 %
Rebalancing 0,35 %
Behavioral Coaching 1,50 %
Lagerstelle 0 bis 0,75 %
Entnahmestrategie 0 bis 1,10 %
Total-Return versus Income Investing > 0 %*
Gesamtpotential an Mehrwert ca. 3 %

* Erheblicher Wert, der je nach Anleger unterschiedlich ist.
Quelle: Vanguard, Putting a value on value: Quantifying advisor’s alpha

Die Untersuchungen zeigen, dass der größte Mehrwert eines Anlageberaters im Umgang mit den Emotionen eines Anlegers liegt. Vanguard kam zu dem Ergebnis, dass potenziell 1,5 % mehr Rendite durch Disziplin und die Hilfe eines Anlageberaters in Form von Behavioral Coaching erzielt werden kann. Weitere wissenschaftliche Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen von 1-2 % Mehrwert durch Behavioral Coaching.

Behavioral Coaching hält Emotionen im Zaum

Eine Geldanlage ist mit gewissen Risiken verbunden und ruft naturgemäß Emotionen hervor. Ein Anlageberater kann helfen, den langfristigen Blick zu wahren und diszipliniert zu bleiben. Die meisten Anleger sind sich zwar dem langfristig höheren Rendite einer risikoreicheren Anlage bewusst, dennoch lassen sie sich besonderes in schlechten Zeiten oft von ihren Emotionen verleiten, ihre Prinzipien über Bord zu werfen und von der ursprünglichen Anlagestrategie abzuweichen. Ebenso ist es für viele Anleger schwierig der Verführung zu widerstehen, den Markt durch Market Timing oder Stock Picking schlagen zu wohlen, obwohl dies nachweislich niemand langfristig erfolgreich tun kann.

Glücklicherweise treten im Hinblick auf das Anlegerverhalten gefährliche Marktphasen nur sporadisch auf. Ein Anlagerberater kann einspringen und vor einer emotionalen Fehlentscheidung bewahren. Diese Absicherungsfunktion kann ganze Prozentpunkten an Rendite bringen. Ein einziges Beratungsgespräch kann nicht nur das Beratungshonorar von vielen Jahren einbringen, sondern auch vor kritischen Verlusten bis hin zum Totalverlust schützen.

Ein Vergleich von Anleger, die Ihre Anlagestrategie nicht ändern, zu Anlegern, die zwischen einzelnen Fonds wechseln zeigt, dass letztere ca. 1,50 % weiter hinten liegen. In einem anderen Vergleich wird die Rendite von Investmentfonds zu der Rendite von Anlegern, die in diese Fonds investieren, verglichen. Eigentlich müssten die Renditen der Fonds den Renditen der Anleger entsprechen. Dennoch zeigt sich auch hier, dass Anleger mit einem durchschnittlichen Portfolio 1,15 % schlechter als vergleichbare Investmentfonds bzw. Anleger mit einem Small-Value-Aktienportfolio 1,57 % schlechter als vergleichbare Investmentfonds abschneiden.

Sich auf das konzentrieren, was man kontrollieren kann!

Anstatt der höchsten Rendite hinterher zu rennen, sollten Sie sich lieber einen langfristigen Investmentansatz ausarbeiten. Hierzu ist es essentiell Ziele zu finden und festzulegen. Ebenso wichtig ist es, seine Risikoneigung zu kennen und eine passende Geldanlage zu wählen. Anschließen müssen Sie nur die Disziplin aufbringen, der gewählten Anlagestrategie treu zu bleiben. Dinge wie Kosten, Asset Allocation und Rebalancing sind nicht unwichtig, aber gegen über Ihrer Disziplin nur nachrangig.

Warum dieses Buch

Das Buch „Mieten oder Kaufen?: Wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen“ von Dr. Gerd Kommer ist das erste Buch in deutscher Sprache, welches an diese Frage objektiv herangeht und die Schlussfolgerungen mit Zahlen und Fakten begründet.

Der Vergleich Mieten oder Kaufen

Der Autor zeigt auf, wie man Mieten und Kaufen einer Wohnimmobilien wirtschaftlich richtig miteinander vergleicht. Demnach wird der Kauf einer selbstbewohnten Immobilie mit der Alternative Wohnen zur Miete und Anschaffung einer Kapitalanlage verglichen. Dadurch erhalten Sie eine adäquaten Einblick in die Entwicklung des Vermögens und es wird nicht nur die Liquidität berücksichtigt. Die Investition in eine andere Kapitalanlage wird von den meisten Menschen oft nicht genügend berücksichtig. Kurzum kann man nur so eine fundierte Entscheidung treffen. Dennoch könnte der Autor bei dem Vergleich neben den Renditen die Risiken stärker berücksichtigen.

Er erläutert plausibel, warum sich der Kauf einer eigenen Immobilie oft nicht rechnet. Hierzu sind die angeführten Rechnung gut nachvollziehbar. Dennoch stehen viele Immobilienbesitzer im Alter finanziell besser da, weil Sie zum Sparen beziehungsweise Abbezahlen der Immobilie gezwungen sind.

Schließlich wird die Anschaffung einer eigenen Immobilie zur Frage Ihrer persönlichen Haltung.

Übrigens können wir Ihre persönliche Situation im Rahmen einer Finanzplanung für Sie darstellen. Gerne beraten wir Sie bei Ihrer Entscheidung. Sie können uns dazu hier kontaktieren.

In diesem zweiteiligem Beitrag zeigt Gerd Kommer mithilfe historischer Daten anschaulich auf, welche Rendite und welches Riskio bei einer Anlage in Gold zu erwarten sind.

Gold als Investment – Fakten und Fantasie – Teil 1: Wie hoch war die historische Goldrendite wirklich?

Gold als Investment – Fakten und Fantasie – Teil 2: Faktencheck – Was ist dran an gängigen Ideen zu Gold?

Eine neue Studie von S&P zeigt wie dramatisch aktiv gemanagete Aktienfonds in der breiten Masse gegen einen einfach Index versagen können.

98 % der aktiven globalen Aktienfonds versagen

Wenn Analysten einen Rat geben, sollten Anleger vor allem eines tun: das Gegenteil davon. In der jüngeren Börsengeschichte irrten sich die Finanzpropheten häufig. Warum es 2015 plötzlich anders war.

Quelle: Aktien kaufen: Kann man Börsen-Analysten trauen? – DIE WELT