Niemand wird reich dadurch dass er viel verdient, sondern dadurch dass er nicht alles ausgibt. Es gibt ein paar einfache Spartipps mit denen Sie bei Banken und Versicherungen viel Geld sparen können. Indem Sie beginnen Ihre Finanzen zu strukturieren, gelingt es Ihnen langfristig Vermögen aufzubauen. Die ersten Schritte dafür sind Organisation und Schuldentilgung sowie das Senken der Ausgaben und zuletzt das Erhöhen der Einnahmen. Das Wichtigste ist jedoch, sich selbst konkrete Ziele zu setzen und diese konsequent zu verfolgen.

Haushaltsbuch führen

Der Schlüssel zum Sparen ist Organisation. Um eine gut strukturierte Übersicht Ihrer Ausgaben zu erstellen, sollten Sie unbedingt ein Haushaltsbuch führen. Neben Fixkosten und großen Ausgaben sollten vor allem tägliche kleine Ausgaben notiert und nachvollzogen werden. Es ist sinnvoll die Differenz von Einnahmen und Fixkosten zu berechnen und den daraus entstehenden Betrag in persönliche Kategorien wie Lebensmittel, Haushaltsmittel, Vergnügen und Kleidung aufzuteilen. So können Sie am besten nachvollziehen, in welchen Bereichen sich sparen lässt. Ziel des Haushaltsbuches ist es nämlich sich seinen Ausgaben bewusst zu werden und mit Hilfe dessen die eigenen Finanzen anzupassen. So sollten auch Fixkosten regelmäßig überprüft werden, um eventuell einen Anbieterwechsel in Betracht zu ziehen.

Es gibt viele Möglichkeiten ein Haushaltsbuch zu führen. Das Wichtigste ist, dass Sie sich wohlfühlen und konsequent alle Einnahmen und Ausgaben eintragen. Die vermutlich aufwendigste Variante ist die Buchführung  per Hand. Es gibt heutzutage viele Apps, die Ihnen diese Arbeit erleichtern und dabei helfen, Ihre Finanzen zu strukturieren. Sie können innerhalb verschiedener Konten wiederkehrende Einträge und eigene Kategorien erstellen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie auch unterwegs jederzeit Einträge tätigen können. Dadurch behalten Sie auch bei kleinen Ausgaben mit Bargeld den Überblick. Darüber hinaus ordnen einige Girokonten Ihre Ausgaben automatisch verschiedenen Kategorien zu. Zwar ist diese Variante die unkomplizierteste, ein Nachteil ist allerdings, dass Bargeldausgaben nicht aufgelistet sind.

Schulden tilgen

Ein wichtiger Punkt beim Vermögensaufbau ist die Tilgung der Schulden. Bevor Sie anfangen zu sparen und Geld anzulegen, sollten Sie zunächst alle Ihre Schulden tilgen. Es gibt keine bessere Anlage. Denn Schulden sind meist höher verzinst als Ihr Tagesgeld und nirgendwo bekommen Sie eine risikofreie Rendite außer durch die Tilgung Ihrer Schulden. Heutzutage ist jede Anlage mit einem gewissen Risiko verbunden – selbst ein Tagesgeldkonto.

Achten Sie außerdem darauf, dass Sie nicht ständig Ihr Konto überziehen und umgehen Sie so die sehr hohen Überziehungszinsen. Sparen Sie sich darüber hinaus einen kleinen Puffer für unerwartete Kosten wie eine kaputte Waschmaschine an. Als Faustregel gilt hier 3 Monatseinkommen.

Erstellen Sie eine Bilanz, indem Sie Ihr Vermögen und Ihre Verbindlichkeiten gegenüberstellen. So erlangen Sie eine Übersicht und entdecken Tilgungsmöglichkeiten.

Versicherungen überprüfen

Auch eine Übersicht über Ihre aktuellen Versicherungen und deren Konditionen ist nützlich. Vermeiden Sie doppelte Versicherungen und sortieren Sie unnötige Versicherungen aus. Gerade bei frisch zusammengezogenen Paare kommt es oft zu Doppelungen.

Bei einigen Versicherungen fallen Unterjährigkeitszuschläge an, dass bedeutet Sie zahlen bei Ratenzahlung einen Zuschlag. Diese Unterjährigkeitszuschläge kommen der Überziehung Ihres Girokontos gleich. Vermeiden Sie dies, indem Sie sich so organisieren, dass Sie die Versicherungsbeiträge jährlich zahlen können.

Konkrete Ziele fürs Sparen setzen

Um tatsächlich erfolgreich zu sparen, ist es wichtig sich persönliche Ziele zu setzen. Diese müssen konkret bestimmt und regelmäßig kontrolliert werden. Die Wissenschaft hat gezeigt, wenn man sich konkrete Sparziele vornimmt, klappt die Geldanlage besser. Zunächst gilt es festzulegen, wie hoch der Startbetrag ist und wie viel während des Zeitablaufs gespart werden kann.

Zwei weitere zentrale Fragen, die Sie sich bezüglich Ihres Sparziels stellen müssen, sind zum einen wie flexibel der Betrag ist und zum anderen wie flexibel der Zeitpunkt ist. Ist der zu sparende Betrag genau festgelegt und gibt es einen festen Zeitpunkt, an dem er verfügbar sein muss? Je höher die Flexibilität ist, desto mehr Risiken können Sie eingehen und desto höher ist Ihre erwartete Rendite. Wenn Sie keinerlei Flexibilität haben, nutzen Sie zum Beispiel ein Tagesgeldkonto. Es dauert ziemlich lange bis das Ziel erreicht ist, aber sie fahren das kleinstmögliche Risiko.

Je höher Ihre Flexibilität beispielsweise in Sachen Zeitpunkt ist, desto mehr Risiko können Sie eingehen. Der Betrag kann dann wesentlich früher erreicht sein, wenn die Märkte gut laufen, aber auch wesentlich später – sogar später als beispielsweise beim Tagesgeldkonto. Im Schnitt wird das Sparziel aber früher erreicht. Die zweite Dimension des Risikos ist es, zu dem Zeitpunkt auf den hingearbeitet wird mehr oder weniger des gewünschten Betrags erreicht zu haben.

Die betriebliche Altersvorsorge ist zweifelsfrei für viele Menschen eine gute Form der Altersvorsorge. Durch die nachgelagerte Besteuerung kann der Arbeitnehmer Steuern sparen und so besser für den Ruhestand vorsorgen. Der Sparer soll von niedrigeren Einkommenssteuersätzen in der Rentenphase profitieren. Die Beiträge sind in voller Höhe steuerfrei und werden erst in der Rentenphase voll versteuert. Regelmäßig ist auch die steuerliche Begünstigung besser als bei der gesetzlichen Rentenversicherung bzw. Basisvorsorge der 1. Schicht, da die Beiträge voll abgesetzt werden können.

Keine Ersparnis der Kranken- und Pflegeversicherungbeiträge bei der Entgeltumwandlung – im Gegenteil

Dennoch sind die gesetzlichen Regelungen trügerisch. Die betriebliche Altersversorgung wird von Versicherungsvermittlern stets mit einer sozialversicherungsrechtlichen Förderung angepriesen. Diese kommt jedoch in den allermeisten Fällen gar nicht zum tragen, da die Abgaben ebenso wie bei der Steuer nachgelagert werden. Auf die spätere Rente müssen Beiträge gezahlt werden.

Bei einem gleichbleibenden Beitragssatz und gleichbleibender BBG wäre diese Regelung weder vor- noch nachteilhaft. Außer für den unwahrscheinlichen Fall, dass in der Rentenphase die BBG überschritten wird, ergibt sich ein Vorteil.

Nun ist es so, dass die Kosten aus dem Gesundheitswesen seit Jahren stark steigen und davon ausgegangen wird, dass sich dies so fortsetzen wird. Damit die Krankenkassen diese Kosten tragen können, gibt es im wesentlichen drei Möglichkeiten. Es werden Leistungen gekürzt, der Beitragssatz wird erhöht oder die BBG wird erhöht. Wird also der Beitragssatz oder der Höchstbeitrag erhöht, so hat das zur Folge, dass mehr Beitrag bezahlt werden muss.

Bei einer Steigerung des Beitragssatzes oder der BBG ergibt sich ein Nachteil, da dann später von der Rente höhere Beiträge bezahlt werden müssen, als sie vorher vom Lohn hätten gezahlt werden müssen. Der selbe Effekt wie bei der Steuerersparnis tritt hier nicht ein, da die Beitragssätze zur Kranken- und Pflegeversicherung keiner Progression unterliegen. (Ausgenommen Grenzfälle der BBG)

Ausnahmen

Eine echte Ersparnis ist der Entfall der Arbeitlosenversicherungsbeiträge auf die Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge. Diese Ersparnis ist unseren Schätzungen nach jedoch geringer als der beschriebene Nachteil.

Privat Krankenversicherte trifft der sozialrechtliche Nachteil nicht.

Bei einem geplanten Wechsel in die private Krankenversicherung kann die Ersparnis sehr gut ausgenutzt werden. Im Falle einer Rückkehr von der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche Krankenversicherung verhält es sich umgekehrt. Von der Betriebsrente werden dann Krankenversicherungsbeiträge abgezogen.

Die Ersparnis entfällt meist und endet als Gewinn bei Arbeitgeber und Versicherungsunternehmen

Leider sind die Arbeitgeber bei der Entgeltumwandlung nicht verpflichtet einen Zuschuss in Höhe der Ersparnis der Sozialabgaben zu leisten. Tarifvertraglich ist dies jedoch glücklicherweise oft geregelt. Ist ein Arbeitnehmer allerdings schlecht oder gar nicht beraten, kann es vorkommen, dass er betriebliche Altersvorsorge betreibt ohne einen Arbeitgeberzuschuss zu erhalten. Die Arbeitgeberersparnis muss dann der Arbeitnehmer über die nachgelagerte Abgabe aufwenden.

Durch die höheren Beiträge fallen bei Lebensversicherungen höhere Kosten an, da diese sich meist an der Beitragshöhe orientieren. Dieser Mehraufwand fällt allerdings nur indirekt auf den Sparer zurück, denn in erster Linie müssen die Krankenkassen diese Kosten tragen.

Fazit

Es bedarf hier dringend einer gesetzlichen Änderung, denn Leidtragende sind die Arbeitnehmer, welche vorbildlich fürs Alter vorsorgen.

Lassen Sie sich nicht von dem Argument der Sozialabgabenersparnis täuschen. Die Regelung kann aber auch in bestimmten Situationen vorteilhaft sein.

Die HDI Lebensversicherung darf bestimmte Klauseln aus Ihren Lebensversicherungsverträgen nicht mehr verwenden. Dies hat das LG Köln mit dem Urteil vom 29.01.2014 entschieden (Az. 26 O 317/13). Die Klauseln betreffen die Beitragsfreistellung, die Kündigung und den Stornoabzug. Die Entscheidung ist allerdings nur eine Bestätigung der Rechtsprechung des BGH. Die Versicherer hatten sich bisher geweigert die Rechtsprechung umzusetzen.

Dadurch verlieren Versicherungsnehmer bei einer vorzeitigen Kündigung ihrer Lebensversicherung oder Rentenversicherung nicht mehr so viel Geld. Eventuell steht einem auch rückwirkend ein Anspruch gegen den ehemaligen Versicherer zu, wenn man bereits gekündigt hat.

Gerne überprüfen wir Ihre Ansprüche.