Diversifikation senkt das Risiko
Ein kurzes Video, welches Diversifikation anschaulich erklärt.
Ein kurzes Video, welches Diversifikation anschaulich erklärt.
Die moderne Portfoliotheorie wurde 1952 aufgestellt und zählt zum Einmaleins für die Geldanlage. Die Portfoliotheorie erklärt, wie durch Streuung das Risiko gesenkt wird.
Wenn eine Aktie sinkt, dann steigt eine andere, und verkehrt herum. Langfristig steigen jedoch beide Aktien. Man kann natürlich nicht genau vorhersehen, welche Aktien das Risiko am besten ausgleichen. Daher sollten möglichste viele verschiedene Aktien ins Portfolio nehmen. Diese werden im besten Verhältnis kombiniert, sodass man eine möglichst stabile Wertentwicklung erhält.
Natürlich sind ausschließlich Aktien als Anlage für die wenigsten Anleger geeignet. Um das Portfolio der Risikobereitschaft des Anlegers anzupassen, wird einem effizienten Portfolio eine risikoarme Anlage beigemischt.
Harry M. Markowitz ist bekannt für die moderne Portfoliotherie. Damit leistete er 1952 eine der wichtigsten Beiträge zur Kapitalmarktforschung und wurde dafür 1990 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Klicken Sie auf das Bild, um das Diagramm zu vergrößern.
Das Diagramm zeigt die Rendite und das Risiko im Zeitraum 01/1970-09/2017 von Aktienmärkten einzelner Länder im Vergleich zum globalen Aktienmarkt. Der globale Aktienmarkt wird durch den MSCI World Index mit 1652 Aktien aus Industrieländern dargestellt. Die Grafik zeigt, dass eine breit diversifizierte Kapitalanlage in die ganze Welt im Vergleich zu Investitionen in einzelne Länder das geringste Risiko mit sich gebracht hätte.
Die Tabelle zeigt deutliche, dass der Aktienmarkt der gesamten Welt mit rund 8 % etwa die gleiche Rendite wie der Aktienmarkt von Deutschland hatte. Mit einer Geldanlage in ausschließlich deutsche Aktien wäre ein Anleger deutlich höheres, unnötiges Risiko eingegangen.
Man sollte daher sein Anlagekapital nicht nur in den DAX mit 30 Unternehmen investieren, sondern lieber in der Welt streuen. Das Risiko kann effektiv gesenkt und auf ca. 9.000-10.000 Aktien verteilt werden.
Rendite | Risiko (Volatilität) | |
MSCI World Index | 7,72 % | 15,34% |
MSCI Germany Index | 8,01% | 19,40% |
Schon als kleines Kind haben wir beigebracht bekommen, dass wir nicht alle Eier in einen Korb legen sollten. Diese Weisheit ist auch auf Investitionen am Kapitalmarkt übertragbar. Allerdings sollte Diversifikation auch nur auf den Ebenen erfolgen, auf denen sie sinnvoll ist und nicht unnötige Kosten verursacht.
Auf Ebene einzelner Aktien oder Anleihen sollten Sie immer in viele verschiedene Aktien investieren. Durch ein breit gestreutes Investment in Aktien kann Ihr Risiko erheblich gesenkt und die Wertentwicklung stabilisiert werden. Hierzu sollten passiv investierende Fonds benutzt werden, da eine effektive Streuung in mehrere tausend Aktien für einen normalen Anleger sonst nicht möglich ist.
Auf Ebene der Fonds sind mehrer Fonds nur insofern sinnvoll, dass sich die Diversifikation auf Ebene der Aktien erhöht. Ein Fonds ist grundsätzlich ein Instrument, um zu diversifizieren oder eine bestimmte Anlagestrategie zu verfolgen. Drei gleiche Fonds, welche in den eh schon kleinen DAX investieren sind eher weniger sinnvoll. Ein Emerging Markets Fonds, der den MSCI World erweitert ist wiederum sinnvoll.
Auf Ebene der Banken sollten Wertpapiere nicht auf mehrere Depots aufgeteilt werden, da der Verwaltungsaufwand und die Kosten dadurch steigen. Durch die Bank verwahrte Wertpapiere sind Sondervermögen und wären daher von einer Pleite der Bank nicht betroffen.
Allerdings ist das Kontoguthaben bei einer Pleite der Bank betroffen. Daher werden Anleger mit dem Einlagensicherungsfonds bis 100.000 € je Anleger geschützt.
Auf Ebene der Berater zu diversifizieren ist meist weniger sinnvoll. Eine zweite Meinung kann sehr hilfreich sein, ist aber auf Dauer teuer. Es entstehen mehr Kosten bzw. die Beratung bleibt nur oberflächlich.